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Schöne Welt, wo bist du Hardcover
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- LanguageGerman
- Dimensions5.04 x 1.42 x 8.27 inches
- ISBN-103546100506
- ISBN-13978-3546100502
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Product details
- Language : German
- ISBN-10 : 3546100506
- ISBN-13 : 978-3546100502
- Item Weight : 1.01 pounds
- Dimensions : 5.04 x 1.42 x 8.27 inches
- Best Sellers Rank: #5,562,416 in Books (See Top 100 in Books)
- Customer Reviews:
About the author

SALLY ROONEY was born in the west of Ireland in 1991. Her work has appeared in The New Yorker, The New York Times, Granta and The London Review of Books. Winner of the Sunday Times Young Writer of the Year Award in 2017, she is the author of Conversations with Friends and the editor of the Irish literary journal The Stinging Fly.
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Alice und Felix, Eileen und Simon, Alice und Eileen. Um diese drei Beziehungen geht es hauptsächlich. Alle vier haben das Gefühl, dass ihr Leben nicht so verläuft, dass es sie glücklich macht.
Zwei Paare, die jeweils nicht wissen, ob sie sich wirklich aufeinander einlassen sollen, und die sich gefühlt gegenseitig versuchen zu therapieren. Zwei beste Freundinnen, die (in langatmigen Mails) über das Leben philosophieren, das so beängstigend geworden ist und keine Zukunft hat. Warum, das wird gar nicht so klar. Ja, sie erwähnen den Klimawandel, den übermäßigen Plastikkonsum und die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft. Aber das passiert nur am Rande. Sie schreiben sich gegenseitig, dass sie sich nach einer „schönen Welt“ sehnen, das wird aber nicht richtig auf den Punkt gebracht und war mir nicht konkret genug. Viel Blabla, das man meiner Meinung nach hätte kürzen können.
In den ersten zwei Dritteln des Buchs geht es immer abwechselnd um Alice und Felix, Eileen und Simon und Alice und Eileen. Letztere kommunizieren dabei aber nur über eben diese seitenlangen Mails, da sie weiter auseinander wohnen.
Die Kapitel über Alice und Felix sowie Eileen und Simon werden immer sehr genau und bis ins kleinste Detail beschrieben und sei es nur ein Wimpernzucken. Ein Schreibstil, den man mögen kann, aber für mich zu gedehnt war. Kurz gesagt, das Buch ist sehr aufgebläht und hätte einfach deutlich kürzer sein können. Aber das ist ja auch Geschmacksache.
Aber: Im letzten Drittel hat es Fahrt aufgenommen. Die vier Protagonisten treffen sich endlich alle in Alice‘ Haus und verbringen ein paar Tage miteinander. Ab dann gab es auch keine langatmigen Mails oder aufgeblähten Szenen mehr. Die Dialoge wurden flüssiger und endlich wusste man als Leser, was eigentlich wirklich Sache ist, und konnte sich voll und ganz auf die zwischenmenschlichen Probleme konzentrieren, die für mich das eigentlich Spannende am ganzen Buch waren.
Und, eine ganz wichtige Aussage hatte das Buch noch: Wie auch immer man sein Leben gestaltet, im Grunde kann man nur glücklich sein, wenn man sich geliebt fühlt und auch selbst liebt.


Spürbar wird immer vor allem die notorische Fremdheit, die zwischen zwei Menschen herrscht, selbst wenn sie sich lieben, „als wäre es wichtiger, einander anzusehen, als tatsächlich etwas zu sehen.“
Die klare, feine Sprache hat mir nach einer Eingewöhnungsphase (z.B. viel direkte Rede ohne Anführungszeichen) sehr gut gefallen, und der Tiefgang und die immer wieder klugen Gedanken und überraschenden Schlüsse ergaben ein tolles Leseerlebnis - und was sollte schon daran ganz verkehrt sein, dass sich am Ende einfach mal alle kriegen?
Im Mittelpunkt die beiden Protagonistinnen Alice und Eileen, Ende zwanzig und die Frage nach dem „richtigen Leben“ oder der „richtigen Identität“ die sich zu der Frage nach dem richtigen Partner zuspitzt. Das Private ist dabei stets politisch und umgekehrt, es geht um Stabilität, Liebe, Sexualität, Kapitalismus, soziale Ungleichheit und wie gesagt Sinnsuche.
Die Geschichte bezieht ihren Reiz aus dem fein ausgearbeiteten Gegensatz von Außensicht und Innensicht, und durch die langsam und raffiniert gezeichneten Interaktionen der beiden zueinander sowie zu ihren Freunde/Liebhaber erfahren wir langsam mehr über Eileen und Alice.
Ich fand sowohl die „komplizierte und traurige Person“ Eileen, als auch die an sich genauso zweifelnde erfolgreiche Autorin, Alice, liebenswert.
Die männlichen Protagonisten gewinnen erst später an Tiefe, aber auch ihre Handlungen und Motive sind erstens sorgsam ausgearbeitet sowie auch nachvollziehbar.
Sexuelle Freiheit wird nicht diskutiert, sie ist Tatsache, aber mit einem Augenzwinkern kollidiert Eileens Feminismus mit ihren devoten Sex-Phantasien – nur um dann auch mal den Spieß umzudrehen und einen Telefonsexanruf zu starten. Da gelingt Rooney eine famose, fein reflektierte Szene zwischen Freundschaft und "mehr", zwischen Genderdebatten und Lust.
Ob die beiden in der Literaturszene verankerten Protagonistinnen, gleich alt wie die Autorin, jetzt zwei ihrer Seiten spiegeln, darüber mag man grübeln, vor allem wenn Alice sich über den „Literaturbetrieb, der sie groß, aber wohl auch korrupt gemacht hat" beklagt.
Ein tolles Buch.