Ich mag Romane in Dialogform nicht erst seit der Giants-Trilogie von Sylvain Neuvel (bei der leider der letzte Teil etwas in die Hose ging – siehe meine betreffenden Rezensionen). Diese Bücher lesen sich irre schnell und wenn man in dieser Form selbst schreibt, kann man auf wenig Platz sehr viel Information rüberbringen – letzteres ist sicher ein Mitgrund für die gewählte Form. Außerdem vermitteln Dialoge ein Gefühl großer Nähe zu den ProtagonistInnen und ganz allgemein zum Geschehen. Nicht umsonst sind Theaterstücke die unmittelbarste Form der Dramatik.
Vom Inhalt her habe ich den Roman nicht übermäßig witzig empfunden, er unterhält aber meistens (sehr) gut. Zwischendurch wird er in einigen Momenten aber fast fad - denn im Prinzip hat es alles, was im Buch vorkommt, wirklich gegeben und wenn man sich für Musik interessiert bzw. mit Musikgeschichte beschäftigt, kennt man vieles oder es kommt zumindest (sehr) bekannt vor. So wird die Geschichte leider in Teilen vorhersehbar. Gerettet wurde für mich das Buch in diesen Momenten - bzw. eigentlich durchwegs - durch die drei starken charismatischen Frauenfiguren. Die eine ist oberflächlich betrachtet klassisch drogensüchtig, aber darunter ein unangepasstes feministisches Rolemodel der 70er Jahre (und vielleicht noch heute). Sie zeigt, wie frau wirklich ein authentischer (Rock-)Star sein kann, ohne den ganzen zeitgenössischen Instagram-Firlefanz. Die zweite ist oberflächlich betrachtet Ehefrau, Mutter und Hausfrau, darunter aber umfassende Managerin, Fels in der Brandung und mit sehr viel emotionaler Intelligenz gesegnet. Ein paar ihrer Aussagen zu Thema Liebe, Beziehung und Toleranz sind Weisheiten fürs Leben (darin spiegelt sich sicher die Autorin, siehe Nachwort). Und an der dritten wird als späterer Schwerpunkt das wichtige Thema Abtreibung in den Fokus gerückt, das leider noch immer viel zu sehr polarisiert und bei dem Leute mitreden, die dazu einfach weder das Recht noch die Kompetenz haben (Mein Körper gehört mir!). Sie allein machen den Roman lesenswert. Neben Daisy, Camilla und Karen verblassen alle Männer und ich habe jedes Klischee verziehen. Dafür gebe ich gern 4 Sterne und eine Empfehlung. Man sollte sich aber kein kreatives Feuerwerk erwarten.

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Buchwuermer

Faszinierend

Reviewed in Germany on May 7, 2022

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Daisy Jones and The Six ist die Geschichte über den Aufstieg einer Band in den 70igern. Vor Beginn des Lesens dachte ich, die Band wäre fiktiv - und das ist sie auch. Allerdings musste ich nach den ersten Seiten doch mal nachschauen, ob ich das so richtig im Kopf hatte, denn es fühlt sich beim Lesen so an, als hätte es die Band tatsächlich gegeben. Ich hätte mir gern die Musik beim Lesen angehört. 😃

Die Geschichte ist im Interview Stil geschrieben, was mir sehr gut gefallen. Außerdem kommt man dadurch schnell voran und alle Bandmitglieder kommen so zu Wort. Das fand ich toll. Das Buch entwickelt einen richtigen Sog und die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil super, das Feeling des Rock’n’Roll dieser Zeit zu transportieren.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich freue mich sehr auf weitere Bücher der Autorin.

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valentina

Daisy Jones and the six

Reviewed in Germany on November 16, 2021

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Sehr interessantes Buch. Hat sich gut gelesen.

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